Villa Bergmann: Laupheim

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Villa Bergmann

Villa Bergmann

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Die Musikschule der Stadt Laupheim ist in der ehemaligen Villa Bergmann untergebracht, die 1912 durch den Haarfabrikanten Marco Bergmann erbaut wurde. 1937 wurde sie von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und 1938 an den Elektrizitätswerksbesitzer Karl Mohn, der die Villa bis 1947 selbst bewohnte, weiterverkauft. 1960 Verkauf des Anwesens an die Erzabtei St. Ottilien, die es 1963/64 um ein Internatsgebäude und eine Kapelle für das Benediktiner-Kolleg Gregorianum erweiterte. 1981 wurden die Gebäude als Schule für den amerikanischen Militärstandort Neu-Ulm vermietet. 1991 erwarb die Stadt Laupheim das Anwesen, in das 1993 die Musikschule eingezogen ist.

Laupheim's music school is housed in the former Villa Bergmann, which was built in 1912 by the hair manufacturer Marco Bergmann. In 1937, it was confiscated by the National Socialists and in 1938 sold on to the electricity company owner Karl Mohn, who lived in the villa himself until 1947. In 1960, the property was sold to the Archabbey of St. Ottilien, which added a boarding school building and a chapel for the Benedictine College Gregorianum in 1963/64. In 1981, the buildings were rented out as a school for the American military base in Neu-Ulm. In 1991, the town of Laupheim acquired the property, into which the music school moved in 1993.

Das Elfenbein der Familie Bergmann / The ivory of the Bergmann Family

Foto: Roland Ray

Das Elfenbein der Familie Bergmann

Japanische Kunstschnitzarbeiten, sog. Okimono, Elfenbein, Holz, um 1900
Szenen aus der japanischen Kultur und Geschichte
Leihgabe der Familie Bergmann

Diese Elfenbeinfiguren befanden sich ursprünglich in diesem Haus, der 1912 errichteten Villa von Marco Bergmann. Wann er die Figuren genau erworben hat, ist nicht bekannt. In den 1930er Jahren schmückten sie das elterliche Schlafzimmer von Marco und Else Bergmann im ersten Stock des Hauses.

Die Nationalsozialisten zwangen die Familie Bergmann 1937 zur Flucht aus Deutschland. Ihre Immobilien und die Einrichtung der Villa wurden beschlagnahmt und versteigert. Die Figuren gelangten in den Besitz der Eheleute Max und Elisabeth Iglauer. Elisabeth Iglauer (geb. Meyer) stellte die Figuren bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 in ihrer Wohnung in Stuttgart auf. Dann wurden sie weggepackt und gerieten beinahe in Vergessenheit. Über zwanzig Jahre später fand ihr Großneffe Christoph Meyer die hier erzählte Geschichte heraus, als er zur NS-Vergangenheit seiner Vorfahren recherchierte.

Dass die Figuren aus der Villa eines jüdischen Fabrikanten in Laupheim stammten, wurde in Erzählungen der Familie Iglauer überliefert. Wie sie genau an die Iglauers kamen, ist nicht klar. Spätestens im Dezember 1937 könnten sie Teil einer großen Versteigerung in Ulm gewesen sein, bei der die Bergmann’sche Hauseinrichtung zu Niedrigpreisen an fremde Hände ging.

Verbindungen zwischen den Iglauers und der Villa Bergmann gab es: Max Iglauer stammte aus Laupheim, sein Vater Leopold war bei der Haarfabrik Bergmann angestellt und wohnte zeitweise in einem Nebengebäude der Villa. In diesem Nebengebäude lebte auch die Jüdin Kathi Nördlinger, die 1942 deportiert und ermordet wurde. Bei ihr soll Elisabeth Iglauer zwischen 1937 und 1939 übernachtet haben, wenn sie auf Besuch in Laupheim war. Über 80 Jahre später schließlich nahm Christoph Meyer Kontakt zu den Nachfahren Marco Bergmanns auf und gab die Figuren an sie zurück. Gemeinsam mit der Stadt Laupheim beschloss man 2024, das Elfenbein wieder in der Villa Bergmann – der heutigen Musikschule – aufzustellen. Von den ehemals 12 Figuren sind nicht mehr alle erhalten.

 

The ivory of the Bergmann family

These ivory figurines were originally part of the furnishings at the Villa Bergmann, a house built in 1912 by Marco Bergmann. Marco was co-owner of the Bergmann hair factory in Laupheim. The small decorative objects, known as Okimono, were crafted in Japan between the late 1800’s and early 1900’s.

In 1937, the National Socialists forced Marco Bergmann’s family to flee Germany, and their property was seized and auctioned. The ivory carvings were either taken from the Villa or sold off at low prices at a forced auction in 1937, along with other Bergmann Villa furnishings. The figurines came into the possession of Elisabeth Iglauer (née Meyer), who kept them in her apartment in Stuttgart until her death in 2001.

Elisabeth’s grandnephew, Christoph Meyer, uncovered the story of the figurines while researching his family’s history. In 2023, Christoph reached out to the descendants of Marco Bergmann to return the ivory figurines. The Iglauer family had ties to the Bergmann family: Elisabeth’s future husband, Max Iglauer, was from Laupheim, where his father, Leopold, worked at the Bergmann hair factory and lived in an outbuilding on the Villa’s grounds. During Elisabeth’s visits to her fiancée in Laupheim between 1937 and 1939, she is said to have stayed at the home of Kathi Noerdlinger, a Jewish woman who also lived on the property. Kathi Noerdlinger was subsequently deported to Theresienstadt and later to the Treblinka extermination camp, where she was murdered.

Now, more than 80 years later, the Bergmann family, in collaboration with Mr. Meyer and the City of Laupheim, is pleased to have these figurines displayed at the Villa Bergmann, which serves as the town’s music school. Okimono carvings typically depict mythological or historical figures and daily scenes. Only some of the original figurines from the Bergmann Villa have been preserved.

Loan of the Bergmann Family

Mit freundlicher Unterstützung der Laupheimer Bürgerstiftung